Eine Reise nach Andalusien

Von Münster nach Cambrils

Relativ zügig soll es auf nur drei Etappen durch Frankreich gehen. An der Costa Brava werden wir uns in Spanien eingewöhen, um dann in den "Wilden Westen" zu fahren!

"Spiel mir das Lied vom Tod!"

 

Die Großen 3 Andalusiens

Granada, Cordoba und Sevilla

Maurische Geschichte und berühmte Kathedralen - all dies wollen wir bestaunen.

 

Costa de Luz

Von Cadiz bis Gibraltar

 

Von Malaga zurück zur Costa Brava

In Malaga ist Pablo Picasso geboren. Natürlich beherbergt  die Stadt ein Museum für ihren berühmtesten Sohn.

Und dann kommt auf dem Weg nach Norden Valencia.

Valencia  ist ein Muss!

 

 


Wie immer dienen die Unterlagen das ADAC als grobe Orientierung.

Wie immer verlassen wir uns auf die Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag:   Andalusien, Th. Schröder              ISBN 9783956547195

                                                                                                                               

Auch mit an Bord:                                                                               Mit dem Wohnmobil in die Provence, Ralf Greus          ISBN 9783928840378

                                                                                                 Spanien mit dem Wohnmobil, Th. Cernak                        ISBN 9783734309748

Vorbemerkungen:

 Endlich ist es soweit! Mensch (Dieter hatte einige gesundheitliche Probleme, die gelöst werden mussten) und Maschine (der Carthago musste den TÜV überstehen, was mit der kurzfristigen Erneuerung der Radlager gelang) sind bereit für das Abenteuer Andalusien.

 

Teil 1:   von Münster  nach Cambrils

 

 

Abreisetag, Freitag, 21. Februar

 

Drei Etappen sind für die Anreise bis an das Mittelmeer geplant. Die erste Etappe soll uns schon bis nach Frankreich bringen.

 

Über Luxemburg (noch einmal relativ günstigen Diesel tanken) fahren wir vorbei an Metz nach Pont a` Moussan, Unsere Befürchtung, auf Grund des Wochenend- und Feierabendverkehrs in Staus zu geraten, erweist sich als unbegründet.

 

Pont a` Moussan bietet einen offiziellen Wohnmobilstellplatz im Hafen an der Mosel. Hier stehen wir gut, hier haben wir einen schönen Blick auf das Wasser und die Schiffe – wir fühlen uns angekommen!!

Stellplatz Pont a` Moussan
Stellplatz Pont a` Moussan

Frisches Baguette in Pont a`  Moussan
Frisches Baguette in Pont a` Moussan


Samstag, 22. Februar

450 Kilometer sind heute zu bewältigen. Bis auf die letzten 35 Kilometer fahren wir nur auf der mautpflichtigen Autoroute, was letztendlich mit 41 € zu Buche schlägt. LKW–Verkehr haben wir an diesem Samstag nicht, was aber deutlich festzustellen ist: viele, viele PKW´s mit gelben Nummernschildern und Ski-Boxen auf dem Dach sind auf der A31 unterwegs. Krokusferien! Dieter hat vor einigen Jahren schon mal scherzhaft gesagt, dass von den 30 Millionen Niederländern 10 Millionen daheim das Land am Laufen halten, die übrigen 20 Millionen befinden sich auf europäischen Autobahnen – davon 10 Millionen in Richtung Skigebiete und 10 Millionen bereits auf der Rückreise. Was die absoluten Zahlen angeht, irrt Dieter sicherlich, aber …..

Wo übernachten wir heute eigentlich? Lapalisse, kurz vor Vichy heißt das Dorf, bietet nicht viel Infrastruktur, allerdings einen kleinen aber feinen Wohnmobilstellplatz mit Blick auf die (abends erleuchtete) Burg.

Fast hätten wir das wichtigste Ereignis des heutigen Tages vergessen: unsere Enkeltochter Evie in San Francisco hat heute Geburtstag!

                                                                                                HAPPY BIRTHDAY !

Stellplatz Lapalisse
Stellplatz Lapalisse


Sonntag, 23. Februar

In der Nacht wird es recht kühl, morgens hat es 9° im Wohnmobil, also muss erst einmal die Heizung für wohlige Wärme sorgen – nur so lässt sich der morgendliche Kaffee genießen.

Dann aber wollen wiederum ca. 470 Kilometer in Angriff genommen  werden. Es geht anfangs über Vichy Richtung Clermont Ferrand, und schließlich nutzen wir die A 75, “ La Méridienne“, die uns Richtung Süden bis an das Mittelmeer bringt. Die A 75 fahren wir stets sehr gerne, nicht nur weil sie erfreulicherweise mautfrei ist. Sie ist landschaftlich abwechslungsreich, kurvenreich, fahrtechnisch herausfordernd. Auf den rund dreihundert Kilometern passieren wir die Auvergne mit den beeindruckenden Vulkankegeln, durchfahren das Départment Lozère und bewegen uns auf der Hochebene der Cevennen.

 

Das Highlight dieser Fahrt ist natürlich die Passage der Brücke von Millau.

Viaduct de Millau
Viaduct de Millau

Hier ein Auszug aus der offiziellen Homepage:

https://www.france.fr/de/artikel/das-viadukt-von-millau/#das-viadukt-in-zahlen-4

"...Längste Schrägseilbrücke der Welt, höchste Brückenpfeiler der Welt – das sind nur zwei von mehreren Rekorden, die das Viadukt von Millau hält.Fünf Kilometer westlich der südfranzösischen Stadt Millau im Zentralmassiv gelegen, führt es die Autobahn A 75 über das Tal des Flusses Tarn. 

Mit einer Gesamtlänge von 2460 Metern und einer Höhe von bis zu 270 Metern ist das Viadukt von Millau zweifelsohne ein beeindruckendes Bauwerk, das längst zu einem Wahrzeichen der Region Toulouse-Pyrenäen und des Départements Aveyron und zu einem der ehrgeizigsten architektonischen Projekte Frankreichs avanciert ist.   Jacques Chirac weihte das Viadukt ein

Unumstritten war sein Bau dennoch nicht: Vor allem Umweltschützer, aber auch Kritiker der hohen Kosten machten Front gegen das Viadukt von Millau, dessen Errichtung allen Einwänden zum Trotz im Oktober 2001 nach einer mehr als 20-jährigen Planungsphase an den Start ging. Der Entwurf stammte vom französischen Bauingenieur Michel Virlogeux, die architektonische Umsetzung vom Briten Norman Foster.

 

Am 14. Dezember 2004, nach nur drei Jahren Bauzeit, weihte der damalige französische Staatspräsident Jacques Chirac das Viadukt von Millau ein. Zwei Tage später wurde es für den Verkehr freigegeben. Zehn Jahre später, im Jahr 2014, war es bereits von mehr als 40 Millionen Fahrzeugen genutzt worden.

Für die Kosten in Höhe von insgesamt rund 400 Millionen Euro kam die eigens dafür gegründete Firma „Compagnie Eiffage du Viaduc de Millau“ auf, die im Gegenzug bis zum Jahr 2079 die Mautkonzession für die Brückenüberfahrt erhielt und so lange auch für den Unterhalt zuständig ist. Danach wird das Viadukt in den Besitz des französischen Staates übergehen.

 

Das Viadukt in Zahlen 

  • Länge: 2 460m

  • Breite: 32m

  • Maximale Höhe: 343m, das bedeutet 19m höher als der Eiffelturm

  • Gefälle: 3,025%, Steigung Nord-Süd (Richtung von Clermont-Ferrand - Bézier)

  • Höhe des höchsten Pfeilers (pile P2): 245m

  • Höhe des Mastes: 87m

  • Anzahl der Pfeiler (piles): 7

  • Gesamtgewicht: 10 100 Tonnen

 

Gegen 16.00 Uhr ist das Mittelmeer erreicht, gegen 16.30 Uhr ist der Wohnmobilstellplatz in Gruissan-Plage erreicht und gegen 16.45 Uhr erreicht uns  bei feinstem Sonnenschein der erste Aperol Spritz dieses Jahres.     

Ja und dann?  Ab 18.00 Uhr verfolgen wir die diversen Sendungen zur Wahl des neuen Bundestages.


Zwei Tage an der Costa Daurada

Montag, 24. Februar

Tag 1 nach der Bundestagswahl. Im TV und im Radio laufen die Analysen, die Nachbesprechungen des Wahlausgangs und natürlich die Spekulationen über mögliche Koalitionen.....

 

Bei uns läuft der Carthago – und zwar Richtung Westen, Richtung Spanien. Keine einhundert Kilometer sind es bis zur Grenze, bis La Jonquera. Hier in der ersten Stadt auf spanischer Seite wollen wir unsere spanische Repsol-Gasflasche tauschen – leider ohne Erfolg. Drei Tankstellen steuern wir an, alle drei haben momentan keine vollen Gasflaschen auf Lager. Na ja, letztendlich werden wir doch fündig, und zwar auf dem Campingplatz Bon Repos in Santa Susanna.

 


Bon Repos liegt direkt am Meer, hat eine schöne Strandpromenade und bietet uns für die Nacht einen Stellplatz in der 2. Reihe – Meerblick und Sonnenaufgang über dem Wasser inclusive! Bon Repos verfügt ebenfalls über ein durchaus ansprechendes Restaurant. Können wir uns heute Abend die Meeresfrüchte-Paella entgehen lassen? Nein, können wir nicht!

Paella im Campingplatz Restaurant
Paella im Campingplatz Restaurant


Dienstag, 25. Februar

Wir lassen es heute morgen langsam angehen, genießen ausgiebig die Duschen und später bei geöffneter Womo-Tür die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.

Heute haben wir ein festes Ziel, wir steuern den Campingplatz „Camping Joan“ bei Cambrils an. Warum? Hier besuchen wir unsere Nachbarn Brigitte und Erich, die schon vor Weihnachten mit ihrem Wohnwagen nach Spanien aufgebrochen sind und sich mittlerweile hier in Cambrils „nieder gelassen“ haben.

Die Freude des Wiedersehens ist auf beiden Seiten groß, bei einem Capuccino im Camping-Cafe´ gibt es viel zu berichten und zu besprechen und später am frühen Abend gibt es einen Begrüßungssekt bei Brigitte & Erich und natürlich deren Hund Vince.

Ein Nachbarschaftstreffen
Ein Nachbarschaftstreffen

Mittwoch, 26. Februar

Heute morgen weckt uns die Sonne und der Himmel leuchtet in einem wolkenlosen Blau, aber es geht ein kalter Wind, ein eiskalter Wind. Also wird nicht draußen, sondern im Wohnmobil gefrühstückt. Anschließend ist Hausarbeit angesagt: Toilette entsorgen, Frischwasser auffüllen, Geschirr spülen, …

In Cambrils ist heute Markt, ein reiner Kleidermarkt, den wir uns natürlich ansehen wollen. Was hätten wir doch für „Schnäppchen“ machen können, „hochklassige“ Marken T-shirts, Marken-Jeans, Marken-Sneakers für 10 € -    wir verzichten!

Kleidermarkt in Cambrils
Kleidermarkt in Cambrils

Nach dem Marktbesuch wollen wir die Altstadt Cambrils genauer erkunden, wollen uns den Yachthafen intensiver anschauen und auf der Promenade bei feinstem Sonnenschein ein Getränk zu uns nehmen.

Die Promenade suchen wir am Nachmittag erneut auf, um mit unseren Nachbarn / Freunden Brigitte & Erich einen klassischen Hamburger zu essen, uns noch einmal auszutauschen, denn morgen werden wir Cambrils und „Camping Joan“ verlassen und die Reise Richtung Andalusien fortsetzen.

Nachbarinnen haben immer etwas zu reden!
Nachbarinnen haben immer etwas zu reden!


 

Noch 2 Tage bis Andalusien

Donnerstag, 27. Februar

In riesigen Lettern liest man schon von weitem am Hang des Berges: CULLERA.

 

Wir befinden uns ca. 50 Kilometer südlich von Valencia, hatten eine relativ problemlose Fahrt auf der AP 7, um auf einem Parkplatz / Stellplatz in der Nähe des Einkaufszentrums Carrefour zu landen. Es ist ein schmuckloser Parkplatz, aber trotzdem haben sich etwa 30 Wohnmobile hier eingefunden, viele Überwinterer auf der Heimreise und auch einige Neuankömmlinge wie wir.

 


Was uns unterwegs aufgefallen ist:  Mandarinen-Plantagen!    Kilometerlang - Mandarinen-Plantagen!

Mandarinen-Plantagen soweit man schauen  bzw. fahren kann
Mandarinen-Plantagen soweit man schauen bzw. fahren kann

Der Womo-Stellplatz befindet sich am Nordrand der Stadt Cullera, es gibt allerdings auch ein südliches Ende, den Strand St. Antoni, den wir mit den Fahrrädern erkunden. Wir finden eine ca. drei Kilometer lange Strandpromenade, gesäumt von unzähligen, mindestens 10-stöckigen Apartmentblocks und einem bestens aufgeräumten Strand mit feinkörnigen Sand. Schon beeindruckend!


Zum Abschluss der Radtour nur noch schnell zurück zum Carrefour Markt, einige flüssige Grundnahrungsmittel müssen noch erstanden werden.

Freitag, 28. Februar

Jeder große Supermarkt bietet auch eine Tankstelle an, meist mit unschlagbaren niedrigen Preisen. Kann man bei 1,34 € für den Liter Diesel das Tanken verweigern? Definitiv nicht!

Vollgetankt entern wir erneut die AP 7, passieren Alicante und Murcia, um bei Mazzaron den Campingplatz Parazuelas anzufahren. Wie viele Wohnmobile mögen es auf Parazuelas sein? 50? oder 100?     Wohnmobile aller Nationalitäten, Wohnmobile aller Größen. Wir finden noch ein schönes Eckchen, holen die Stühle aus der Garage und lassen uns von der Sonne verwöhnen.  Und - die Sonnenbrillen kommen zum Einsatz.

Eine kleine Anekdote am Rande:

Kurz vor Alicante halten wir an einer Raststätte, um zu frühstücken.

Man hat ja im Internet, in diversen Reiseberichten von Betrügereien und sogar Überfällen entlang spanischer Autobahnen gelesen.  Aber das betrifft uns ja nie!!

Wir sitzen also mit  geöffneter Womo-Tür beim Kaffee, das Wetter ist schön, wir sind guter Laune.  Neben uns hält ein älterer PKW, die Wagentür bleibt geöffnet, der Motor läuft. Ein Mann steigt aus und kommt mit einer zerknitterten alten Straßenkarte an die Womo-Türund  gibt vor, nach dem Weg fragenzu wollen.   Christina ist ja von einer tiefgreifenden Hilfsbereitschaft gekennzeichnet - bei Dieter schrillen sofort die Alarmglocken!    Ein paar harsche Worte und schon sitzt der "Hilfesuchende"  in seinem  Auto und fährt davon .....

Entspannung auf dem CP Parazuelas
Entspannung auf dem CP Parazuelas


Samstag, 1. März                                               meteorologischer Frühlingsanfang

„Warum wollten wir eigentlich nach Andalusien?   Wollten wir nicht die Sonne und den Frühling hier in Südspanien genießen?“

Christinas Worte beim morgendlichen Kaffee machen schon Sinn! Seit 5.00 Uhr regnet es. Es regnet heftig, es stürmt und es geht ein kalter Wind. Haben wir uns den andalusischen Frühling so vorgestellt?

Es ist 14.14 Uhr, als wir das Wohnmobil parken. (Der Regen hat mittlerweile aufgehört)

Es ist genau 14.30 Uhr, als wir hautnah Zeugen eines Banküberfalls werden!! Wir befinden uns in der Westernstadt „Fort Bravo“ und werden Zeuge einer Westernshow mit Cowboys, Pferden, Sheriff und Bankräubern. Dass das Gute siegt, dass der Sheriff die Bankräuber dingfest macht, versteht sich von selbst.

Was macht diese Westernstadt so besonders? Hier wurden zahlreiche „Spaghetti-Western“ gedreht,

Clint Eastwood, Charles Bronson u.a. lassen grüßen.

Hier wurde "Once Upon A Time In The West" gedreht.
Hier wurde "Once Upon A Time In The West" gedreht.

Bleibt noch unser Übernachtungsplatz zu erwähnen: ein Wohnmobil-Stellplatz neben dem Restaurant / Kneipe „Route 66“.

 

Ach - noch etwas bleibt zu erwähnen:  kann es Zufall sein?    Ist es übernatürliche Fügung?     Heute Abend läuft im TV  (BR) - "Once Upon A Time In The West"  oder "Spiel Mir Das Lied Vom Tod"