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Sevilla

Freitag, 7. März

Wer oder Was fehlt noch, wenn man von den“Großen DreiAndalusiens spricht?

Neben Granada, neben Cordoba natürlich die Hauptstadt Andalusiens, Sevilla! Mit 700.000 Einwohner die größte Stadt der Region und mit der Kathedrale „Catedral Santa Maria de la Sede“ samt Glockenturm „Giralda“ sowie dem Königspalast „Reales Alcazares“ ein Kulturzentrum ersten Ranges.

Also machen wir uns gut gelaunt auf den 120 Kilometer langen Weg. Auf halber Strecke sichten wir mächtige Vögel am Himmel. Störche! Auf vielen Telegraphenmasten sind die Nester deutlich zu erkennen.

Deutlich zu erkennen ist auch die Guardia Civil, die uns auf der Autobahn heraus winkt. „Driving License, please!“ Kein Problem, ein kurzer Blick auf Dieters Führerschein und schon ist die Kontrolle beendet. Wir glauben, unser freundlicher spanischer Polizist hatte Langeweile, denn nun entwickelt sich ein nettes Gespräch über das momentane Wetter in Spanien, er erzählt uns von seinem Besuch in Berlin und wie er dort gefroren hat. „Have a nice trip!“

Frühstückspause in Ecija. Die ADAC Broschüre erwähnt 12 barocke Kirchtürme und 15 Glockentürme – nicht schlecht für eine Kleinstadt! Am interessantesten erscheint uns jedoch, dass das Thermometer in Ecija im Sommer regelmäßig über 40° steigt und die Stadt als „Bratpfanne Andalusiens“ bezeichnet wird.

In Sevilla steuern wir, wie schon vor drei Jahren, den Wohnmobilstellplatz am Yachthafen von Gelves an, acht Kilometer vom Zentrum entfernt.

Schon gegen 15.00h sind wir bereit für eine erste Stadtbesichtigung. Google Maps und Christina steuern den Motorroller zielsicher durch ein Gassengewirr, um schließlich in der Nähe der Kathedrale zu parken. Haben wir uns eine Erfrischung verdient, zumal die Sonne scheint? Ja, ein Glas Sangria und ein Bier müssen sein.

Eigentlich könnten wir die Kathedrale „Catedral Santa Maria de la Sede“ doch jetzt gleich besichtigen, es ist ja erst 16.00h und wir hätten noch zwei Stunden Zeit. Gesagt, getan!

Zu maurischer Zeit die Hauptmoschee der Stadt, begann man im Jahr 1401 mit der Errichtung dieser fünfschiffigen Kathedrale. Die einstige Moschee wurde abgerissen, lediglich das Minarett „Giralda“ blieb erhalten und ist heute als Glockenturm das Wahrzeichen der Stadt.

„...Lasst uns eine Kathedrale bauen, so groß, dass jeder, der sie sieht, uns für verrückt hält...“

Mit ihrer Länge von 116 Metern, einer Breite von 76 Metern und einer Kuppelhöhe von 56 Metern ist sie die größte Kathedrale Spaniens und eine der größten Kathedralen der Welt.

Eines der meist fotografiertesten Motive ist der Sarkophag mit den sterblichen Überresten von Christoph Kolumbus.

Nicht minder imposant der Hauptaltar „Capilla Mayor“ sowie der Chor „Coro“ gegenüber.

Schmuck, Gold, Glitzer, Pracht – wie soll man angemessene Worte finden!

Samstag, 8. März Es regnet die ganze Nacht. Es regnet wie an Bindfäden. „Its raining cats and dogs“ sagen die Engländer. Und wenn es die ganze Nacht Katzen und Hunde auf das Wohnmobildach regnet, dann kommt man nicht in den Schlaf. Was soll´s? Wir können es nicht ändern, sondern müssen bis zum Mittag abwarten, ob sich Regen und Wind legen.

Gegen 14.00h gibt die Wetter-App Entwarnung und wir starten sowohl den Einkauf bei Mercadona als auch unsere Sevilla – Exkursion.

 

Plaza de Espana lautet das erste Ziel. Palacio Espanol ist sowohl Platz, als auch Gebäude – in einen riesigen imposanten Halbkreis angelegt, mit einem ebenso im Halbkreis gebauten Kanal sowie einem gewaltigen Brunnen in der Platzmitte stellt er ein äußerst beliebtes Ausflugsziel dar. Nicht erstaunlich, dass dieses Ensemble auch als Kulisse für zahlreiche Kinofilme diente.

Besonders beeindruckend empfinden wir die bunten Kachelbänke, in denen jeweils historische Ereignisse der spanischen Provinzen dargestellt sind.

Nächster Stopp: Reales Alcazares, der Königspalast. Um der üblichen langen Schlange am Eingang zu entgehen, haben wir vorsorglich online Tickets gebucht – allerdings, da sind wir wohl einer täuschend echt gemachten Homepage auf den Leim gegangen. Kein Eintritt, kein Audioguide, sondern nur Ärger. Da müssen wir wohl unserem Kreditkarten Institut die Rückzahlung anweisen.

Wir lassen uns nicht entmutigen, ganz im Gegenteil, im Barrio de Santa Cruz, dem ehemaligen jüdischen Viertel, finden wir Platz in einer Bar und sammeln Kräfte bei diversen Tapas und Sangria.

Der Motorroller führt uns anschließend zum Metropol Parasol, einer mutig und futuristisch anmutenden Holzkonstruktion aus dem Jahr 2001. Ein 250 Meter langer Steg führt zu einer Aussichtsplattform – allein der einsetzende Regen und der hohe Ticketpreis lässt uns zurückschrecken.

Zum Abschluss unserer Sevilla-Visite muss unbedingt entlang der Haupteinkaufsstraße Calle Sierpes promeniert werden.