Mittwoch, 5. März
Cordoba – Metropole im Mittelalter
Die 175 Kilometer von Granada bis Cordoba sind sehr interessant zu fahren – stets entlang bzw. durch Olivenplantagen. Wir durchqueren dabei mehrere Dörfer, denen man anmerkt, dass Olivenproduktion die Haupteinnahmequelle ist. (Spricht man bei Oliven eigentlich auch von Ölraffinerien?)
In Cordoba steuern wir den stadtnahen Stellplatz / Parkplatz „Centro historico“ an, um anschließend schon die Fahrräder für die erste grobe Stadtbesichtigung parat zu machen. Tickets für den Besuch der Mezquita haben wir bereits gestern online gebucht – morgen werden wir intensiv in maurische Geschichte einsteigen.
Entlang des Guadalquivir passieren wir den „Alcazar de los Reyes Cristianos“, bevor die beeindruckende „Puente Romano“ erreicht ist. Hier parken wir die Räder und flanieren über die sicherlich 200 Meter lange Brücke zum „Torre de la Calahorra“, In dem festungsähnlichen Turm ist heute ein Museum untergebracht, das dem Besucher Eindrücke der maurischen Periode Cordobas vermittelt.
Wie geht es weiter? Ein absolutes touristisches Highlight ist die „Juderia“, das ehemalige jüdische Viertel. „...Ein verwinkeltes Gassenlabyrinth, weiß getünchte Häuser und blumengeschmückte Innenhöfe charakterisieren die Juderia. ...“ (ADAC)

Heute als Nationalmonument unter besonderem Schutz gestellt, findet man in der Calle Judio die einzige noch erhaltene Synagoge.
Donnerstag, 6. März
Für 11.30h sind die online erworbenen Tickets für La Mezquita terminiert. Bloß gut, dass wir auch Audioguides bestellt haben, denn sonst wären wir in diesem Meer, diesem Wald aus Säulen hilflos verloren!
Bevor es zum Eingang geht, verharren wir im Patio de los Naranjos, dem Orangenhof.
Die Geschichte der Mezquita hier zu erzählen würde den Rahmen sprengen, nur so viel: wir bewegen uns im 10. Jahrhundert, wir bewegen uns in maurischer Hochkultur, wir bewegen uns gleichzeitig auch im 16. Jahrhundert, in christlicher Hochkultur.

Mitten in diesen Wald aus 856 Stützen für die Säulengänge hat man eine Kathedrale gebaut! Eigentlich unvorstellbar – aber es geht - Hauptaltar und Chor zusammen mit muslimischen Gebetsnischen.
Nach zwei Stunden sind wir „erschlagen“ von soviel Kultur, von soviel Prunk, von soviel Geschichte, dass wir uns erst einmal eine Erfrischung in einer gegenüber liegenden Bar gönnen müssen.
Kraft tanken für die kommende Aufgabe:
198 Stufen wollen erklommen werden, der Glockenturm, das ehemalige Minarett will erklommen werden. Von hier oben soll man den besten Blick auf die Kombination aus Moschee und Kirche haben. Ebenso interessant ist der Blick über die gesamte Stadt, die Juderia mit ihren Innenhöfen.

In Cordoba gibt es noch einiges zu sehen, z.B. die Banos del Alcazar Califal, die Überreste der einstigen Kalifenbäder. Schauen wir uns die Mauerreste, die Säulen und Bögen an? Nein – eine französische Reisegruppe ist vor uns an der Reihe und „blockiert“ die Besichtigung.
Zum Abschluss der Stadtbesichtigung steuern wir die Fahrräder vorbei an der Statue des Philosophen Seneca zur Plaza de la Corredera, einem typisch spanischen Platz aus dem 17. Jahrhundert, umringt von Arkaden, gesäumt von Bars und Restaurants.
